Säge weg!!
Arbeit der Aidshilfe Düsseldorf vor dem Aus?!
- Das Youthwork
- Die Beratung und Vor-Ort-Arbeit
- Das Projekt PRADI
Diese Kürzungspläne sind schlicht eine Dummheit vor dem Hintergrund, dass man bei so drastischer Verminderung der zur Verfügung gestellten Ressourcen bewusst mit einem dramatischen Einbruch der Beratungsaktivität hinsichtlich HIV/Aids und STI plant. Hiermit nimmt die Landesregierung billigend in Kauf, dass nicht nur die Zahl der Neuinfektionen von HIV in NRW wieder deutlich steigen werden, auch werden wir dem Problem der in unserem Bundesland noch viel zu hohen HIV-Spätdiagnosen und den daraus resultierenden Aids-Erkrankungen nicht gerecht. Hier ist mit einer wesentlichen Verschlechterung der Diagnoseraten durch zwangsweise verminderte Testangebote auszugehen und als Folge von einer steigenden Zahl von Spätdiagnosen.
Prävention zu kürzen ist dumm:
Am Ende würden diese Kürzungen in der Prävention und die vermeintlichen Einsparungen zu massiven Kostensteigerungen im Gesundheitswesen führen. Reparabel wäre der dann entstandene Schaden im Nachhinein nicht!
Ganz abgesehen von dem Leid, dass jeder einzelne Mensch zu ertragen hat, dem nicht die Chance gegeben wird, Wissen über Prävention zu erhalten und der dadurch erkrankt. Vor diesem Hintergrund muten die angestrebten Kürzungen nahezu zynisch an!
Dem wollen wir - gemeinsam mit unserem Landes- und Bundesverband - entschieden entgegentreten und die Landespolitik auf die Folgen dieser höchst unsozialen Kürzung bei den von Aidshilfe-Organisationen angebotenen (Über-)Lebenshilfen für von HIV/Aids/STI betroffenen und hoch vulnerablen Bevölkerungsgruppen hinweisen.
Die Kürzungsvorschläge - auch wenn bisland "nur" ein Entwurf aus dem Ministerium - müssen zurückgenommen werden!
Unsere Bitte: Unterstützen Sie uns dabei!
HIV-Neuinfektionszahlen 2022 und 2023 laut RKI:
Die Anzahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland sowie bei Menschen deutscher Herkunft, die sich im Ausland mit HIV infiziert haben, wird für das Jahr 2022 auf 1.900 und für 2023 auf 2.200 geschätzt und liegt damit 2023 etwa auf dem Niveau von 2019 (vor Covid). Im Vergleich zu den Vorjahren blieb der Anteil der Erstdiagnosen mit fortgeschrittener Infektion bzw. im Stadium Aids etwa konstant hoch. Siehe RKI-EPI-Bulletin (2024)
Deutschland:
Die Anzahl der Menschen, die mit einer HIV-Infektion in Deutschland leben, steigt auf 96.700. Von diesen sind etwa 8.200 HIV-Infektion noch nicht diagnostiziert. Siehe RKI Deutschland.
NRW:
Auch in NRW setzten sich die bundesweiten Tendenzen fort und es gibt einen leichten Anstieg. In NRW leben ca. 22.100 Menschen mit HIV, etwa. 1.710 sind nicht diagnostiziert. Die von UNAIDS angestrebte Zahl, dass 95 Prozent der Menschen mit HIV eine (rechtzeitige) Diagnose erhalten, wird also weiter verfehlt. Siehe RKI NRW.
Aktuelle Studien von WHO und BZgA
Studie der BZgA zum Präventionswissen und -verhalten der deutschen Allgemeinbevölkerung sowie zum sinkenden Gebrauch von Kondomen (Artikel der DAH auf Basis der WHO)
Empfehlungen der Landeskommission AIDS NRW zur Reduzierung von HIV-Spätdiagnosen
HIV-Infektionen, die in fortgeschrittenem Stadium diagnostiziert werdne, sind mit deutlich schlechteren gesundheitlichen Progrosen verbunden. In Deutschland und auch in NRW ist der Anteil der Menschen mit HIV, die erst in späteren Stadien diagnostiert werden, konstant hoch. Vor diesem Hintergrund hat die Landeskommission nun eine Empfehlung veröffentlicht, die der Landesregierung und den Akteurinnen im Gesundheitswesen die Umsetzung konkreter Maßnahmen (gesellschaftlich, strukturell und medizinisch) empfiehlt. Hier der Link zur ersten Empfehlung, die aktuell noch überarbeitet und dann veröffentlicht wird.
Offener Brief an die Mitglieder des Landtages NRW
Hier finden Sie den Brief zum Download, den wir an die Mitglieder des Landtages NRW versendet haben.
Offener Brief: Pläne des Landeshaushalts 2025 bedrohen 40 Jahre erfolgreiche PräventionsarbeitPressemitteilung zur geplanten Kürzung des Landeshaushaltes