Festakt 35 Jahre Aidshilfe Düsseldorf
Festakt 35 Jahre Aidshilfe Düsseldorf - Gemeinsam für Vielfalt
Düsseldorf, 29. Oktober 2020 – 35 Jahre Aidshilfe Düsseldorf e.V.! Beim Festakt im Düsseldorfer Rathaus (Corona-bedingt per Livestream übertragen) wurden nicht nur 35 Jahre Einsatz im Kampf gegen HIV und Aids gewürdigt, sondern unter dem Motto „Blick zurück nach vorn“ auch die neue Dachmarke „DIVERSITAS – Bunt für Düsseldorf“ präsentiert. Damit betonen die Aidshilfe Düsseldorf e.V. und ihre Teilorganisationen Care24 Soziale Dienste gGmbH und SLJD e.V. die gemeinsamen Werte und Ziele der Organisationen: der Einsatz für Vielfalt in einer diskriminierungsfreien Gesellschaft. Als Festrednerin war Sabine Leutheusser-Schnarrenberger vor Ort, Oberbürgermeister Thomas Geisel sprach das Grußwort seitens der Stadt Düsseldorf.
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (Bundesministerin a.D.) betonte so besonders den wichtigen zivilgesellschaftlichen Beitrag, den Aidshilfe im Kampf gegen Vorurteile über die Jahrzehnte geleistet hat und immer noch leistet: „Art.3 Abs. 3 des Grundgesetztes schützt vor Diskriminierung aus Gründen der Abstammung, der Heimat und Herkunft, des Glaubens und Weltanschauung und der politischen Überzeugung. Es geht um mehr als um die Bekämpfung einer Infektion (...). Es geht um die Verteidigung unserer Rechte auf Schutz von Leib und Leben. Es geht um den Schutz unserer Individualität und unserer Persönlichkeit. Es geht um Selbstbestimmung des Einzelnen.“
Peter von der Forst, Geschäftsführer der Aidshilfe Düsseldorf e.V., erinnerte in diesem Zusammenhang an die Gründungszeit und Ursprung der Aidshilfe(n): „Es gab 1985 zwei Epidemien: Die Krankheit selbst und die Epidemie der Stigmatisierung. Aids war also nicht nur eine Herausforderung für das Gesundheitswesen (...), der Umgang mit den Betroffenen wurde auch eine Herausforderung für unsere Demokratie.“
1985 aus einer Selbstinitiative entstanden, hat die Aidshilfe Düsseldorf e.V. – ausgehend von ihrer Kernzielgruppe, Menschen mit HIV und Aids – so in den vergangenen Jahrzehnten ein differenziertes Angebot und die verschiedensten Projekte entwickelt und unter „ihr Dach genommen“. Gemeinsam mit ihren Teilorganisationen Care24 Soziale Dienste gGmbH und Schwul-Lesbische Jugendarbeit Düsseldorf e.V. (SLJD e.V.) bietet die Aidshilfe Düsseldorf so mittlerweile verschiedensten „Vielfalts-Projekten“ ein „Zuhause“: das Testprojekt Checkpoint Düsseldorf, das queere Jugendzentrum PULS, das Migrationsprojekt PRADI, die Trans*beratung Düsseldorf oder auch die Wohnungslosen-Pflege in städtischen Einrichtungen und auf der Straße. Kern und Quintessenz der gemeinsamen Aufgaben und Ziele sind und bleiben: Aufklärung und Prävention, Akzeptanz und Solidarität, Unterstützung und Empowerment. Oder – wie Peter von der Forst formuliert – „Wir haben uns von Anfang an bis heute zwei Aufgaben gestellt: einer gesundheitsfördernden und einer bürgerrechtlichen.“
Gemeinsam für Vielfalt – Präsentation der neuen Dachmarke DIVERSITAS – Bunt für Düsseldorf
Die gemeinsame Dachmarke „DIVERSITAS – Bunt für Düsseldorf“ stellt von daher auch die gemeinsame DNA und Identität in den Mittelpunkt des neuen Auftritts und weiteren Handelns: Der Einsatz für Vielfalt in einer diskriminierungsfreien Gesellschaft. Peter von derForst, Geschäftsführer der Aidshilfe Düsseldorf, dazu: „Es geht um gleiche Rechte, um eine diskriminierungsfreie, akzeptierende Gesellschaft, die Lebensentwürfe jenseits der Heteronormativität akzeptiert und integriert. Es ist kein Zufall, dass Aidshilfen sich seit vielen Jahren für diese Forderungen einsetzen. Wir wissen, gleiche Rechte sind nicht einfach da, Demokratie ist nicht einfach da, wir müssen uns immer wieder hierfür einsetzen. So verstehen wir uns als politische Instanz und sozialpolitische Akteurin und lassen uns leiten von der grundsätzlichen Wertschätzung gegenüber allen Menschen.“
Und auch Sabine Leutheusser-Schnarrenberger mahnte: „Wir müssen mehr zur Verteidigung unserer Grundrechte tun damit Diversity als unverzichtbar gelebt wird – in der Arbeitswelt, im Sport, in der Gesellschaft. Und damit es nicht immer wieder zu Stigmatisierung kommt.“
Weitere Informationen unter
www.diversitas-duesseldorf.de
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Yvonne Hochtritt,
Tel. 77 09 5-41, Mail yvonne.hochtritt@duesseldorf.aidshilfe.de